Thursday, October 12, 2006

Warnung vor einem neuartigen Virus

BERLIN, -- Das Institut für die Erforschung von ungewöhnlichen Interent-Phänomenen gab heute bekannt, dass viele Internet Benutzer mit einem neuartigen Virus infiziert wurden, der bewirkt, dass diese User völlig vorbehaltslos jede noch so verrückte Geschichte, unglaubliche Legende und erschreckende Warnung glauben, die im Posteingang ihrer Email Software oder Ihrem Internet-Browser ankommt.

Der sogenannte "Leichtgläubigskeits-Virus" bringt Menschen dazu Kopien von absolut behämmerten Emails über Keks-Rezepte, E-Mail Viren, Steuern für Modems, Postkarten für krebskranke Kinder und Rückenmarks-Spendenaufrufe an alle möglichen Freunde und Bekannten weiterzuleiten.

"Die Betroffenen sind nicht unbedingt nur Leser von Boulevard-Blättern oder Lotto-Spieler, die ihre Lottozahlen in einem Glückskeks gefunden haben", sagte ein Sprecher des Instituts. "Meist sind es sonst normale Menschen, die über die genannten Geschichten lauthals lachen würden, wenn sie sie an einer Strassenecke hören würden." Wenn diese Menschen jedoch vom "Leichtgläubigkeits-Virus" infiziert wurden, glauben sie plötzlich alles, was sie im Internet lesen.

"Meine Urteilskraft bezüglich übertriebenen Geschichten und bizzarren Behauptungen ist völlig dahin", gab ein Opfer unter Tränen zu. "Ich glaube einfach jede Warnung und jede noch so bescheuerte Geschichte über kranke Kinder, die meine Freunde per Email an mich weiterleiten, obowhl sogar die meisten Emails ohne Absender sind.

Ein anderes Opfer, das sich bereits wieder in der Genesungsphase befindet fügte hinzu: "Als ich zum ersten Mal vom "Good-Times-Virus" hörte, hab ich die Meldung einfach geglaubt ohne sie zu überprüfen. Es waren ja schliesslich dutzende von weiteren Email-Adressen in der Empfänger-Liste vorhanden, deshalb dachte ich dass diese Meldung bestimmt ernst zu nehmen sei." Es hätte eine ganze Zeit gedauert, bekannte das Opfer weiter, bis sie in einer Selbsthilfe Gruppe der "Anonymen Veräppelten" aufstehen und sagen konnte: "Ich heisse Barbara und ich wurde veräppelt." Zur Zeit jedoch mache sie sich überall stark für die Botschaft: "Prüft alles was ihr lest!"

Alle Internet Benutzer sind aufgerufen Ihren Zustand nach den folgenden Symptomen zu überprüfen:

  • Haben sie die Bereitschaft unglaubliche Geschichten zu glauben ohne darüber nachzudenken?
  • Haben sie das starke Verlangen, mehrfache Kopien dieser Meldungen an Freunde und Bekannte weiterzuleiten?
  • Haben sie überhaupt nicht das Bedürfnis drei Minuten Zeit zu nehmen um zu überprüfen, ob eine Meldung der Wahrheit entspricht?

T.C. ist ein Beispiel für jemanden, der vor kurzem infiziert wurde. Er sagte zu unserem Reporter: "Ich habe kürzlich in einer Email gelesen, dass der Hauptbestandteil von fast allen Shampoos bewirken, dass einem die Haare ausfallen. So habe ich augenblicklich aufgehört, Shampoo zu benutzen. Als man T.C. über die verheerenden Auswirkungen des "Leichtgläubigkeits-Virusses" aufklärte war er geschockt und meinte: "Ich werde sofort aufhören, Emails zu lesen, damit ich bloss nicht infiziert werde."

Jedermann, der die genannten Symptome bei sich selbst entdeckt, ist aufgefordert unverzüglich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Experten raten, dass die Betroffenen bei den leichtesten Anzeichen von Leichtgläubigkeit sofort ihre bevorzugte Suchmaschine im Internet konsultieren und dort das Thema der Meldung überprüfen sollten, die sie zur gedankenlosen Leichtgläubigkeit verleitet hat. "Denn die meisten Falschmeldungen und Schwindelgeschichten wurden bereits weitläufig im Internet diskutiert und als Falschmeldungen entlarvt", meinte ein Sprecher des Instituts für die Erforschung von ungewöhnlichen Interent-Phänomenen.

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